Mit Kochduellen 120’000 Franken für ein Flüchtlingsprojekt in Griechenland gesammelt

    Die vergangenen drei Wochen standen ganz im Zeichen der diesjährigen Kitchen Battles. Zuerst wurde in Luzern gebattelt – zum ersten Mal mit einem Metzgete-Duell. Dann wetzten in Zürich zehn Teams die Messer, live auf der Bühne der Roten Fabrik. Und in Bern feierte der Kitchen Battle in der Grossen Halle der Reitschule Première. Alle 24 Kochteams zusammen, mit grosser Unterstützung von freiwilligen HelferInnen und grosszügigen Sponsoren, haben so 120’000 Franken für die Projekte von Cuisine sans frontières gesammelt; dieses Jahr insbesondere für ein gastronomisches Flüchtlingsprojekt in Griechenland.

    (Bild: © Fynn Heitzer)

    Während insgesamt zwölf Abenden fand die kulinarische Benefizveranstaltung zugunsten der Projekte von Cuisinse sans frontières in Luzern, Zürich und Bern statt. Renommierte Kochteams kochten aus einem Warenkorb, dessen Inhalt sie erst am selben Tag erfahren, je ein Vier-Gang-Menü. Die Kitchen Battle Gäste und eine fünfköpfige Fach- und Promijury genossen diese kulinarischen Kreationen und kürten jeden Abend ein Siegerteam.

    Kitchen Battle Luzern
    Am Donnerstag und Freitag kochten sich die Teams im Pool des Neubad ins Finale. Am Samstagabend konnten die Köche des Luzerner Kantonsspital den Final-Battle dann für sich entschieden. Neben dem Siegerteam wetzten die Köche des Pastarazzi, aus der Casa Tolone und dem Hotel Château Gütsch die Messer für den guten Zweck.

    Der erste Themen Battle fand dann in Luzern am Sonntag statt: Stiefels Hopfenkranz trat gegen den Unterlachenhof an und entschied den ersten Metzgete-Battle knapp für sich.

    Der Warenkorb, den die Teams jeweils am Morgen präsentiert bekamen, enthielt Überraschungen, die sich dann in kreativen Menüs bemerkbar machten: Am Donnerstag wurde zum Beispiel ein Willisauer-Ringli-Risotto serviert. Und das syrische Gliederkraut wurde einmal als Amuse Bouche und einmal als Dessert serviert.

    (Bild: ©Anina_Lehmann) In Zürich traten unter anderen Restaurant Kosmos vs. Rosso an

    Kitchen Battle Zürich
    Gleich an fünf Abenden wurde in der Roten Fabrik in Zürich um die Wette gekocht. Jeder Abend stand unter einem eigenen Motto. Die Battles wurden mit einem «Nose to Tail» Abend lanciert – viele Gäste assen zum ersten Mal den Kamm, Hals oder Innereien vom Poulet. Etwas besser geschmeckt hat den Gästen das, was die Köche aus dem «Dreierlei» kreierten, die junge Equipe gewann knapp gegen das ebenfalls junge Team aus der Huusbeiz. Am Donnerstag wurde dann der zehnte Zürcher Kitchen Battle erstmals gefeiert – mit dem Csf-Battle Kosmos vs. Restaurant Rosso. Letzteres entschied den Abend für sich, die beiden Csf-Vorstandsmitglieder, die jeweils bei einem der Lokale involviert sind, assen das Dessert gemeinsam auf der Bühne. Der History Battle am Freitag stellte die Teams von der Krone Altstetten und dem Rechberg 1837 unter anderem vor die Herausforderung, mit dem Wetzstein Steak zu kochen. Ein Stück Fleisch, von dem keiner der Köche vorher gehört hatte. Ob es am Steak lag, ist unbekannt, den Abend für sich entschied jedenfalls das Team der Krone Altstetten. Besonders gespannt waren die Gäste auf den Kantinen Battle am Samstag. Die Köche der Swiss Re und der Noerdkantine machten beide beste Werbung für sich, die Equipe der Swiss Re unter der Leitung von Guy Estoppey machte am Schluss das Rennen.

    Zur Feier des zehnten Kitchen Battles in Zürich kochten am Sonntag Schweizer Prominente: Frank Baumann, Marc Sway, Monika Schärer, Nik Hartmann und Skor – aber natürlich nicht alleine: Die dekorierten Köche Erik Hämmerli, Pascal Schmutz, Jann Hoffmann, Kevin Ashbrook und Beni Schmitz-Hübsch standen den Kochteams zur Seite. Moderiert wurde der Abend von Marco Fritsche. Marc Sway gab vor dem Dessert eine Gesangseinlage zum Besten und entschied damit vielleicht den knappen Sieg seines Teams.

    (Bild: ©Jakob Ineichen)

    Kitchen Battle Bern
    Der Berner Battle feierte in der Grossen Halle der Reitschule Première, war komplett ausverkauft und lud sechs Kochteams dazu ein, sich an Themenabenden gegeneinander zu beweisen. Den Hodler Battle entschied das Restaurant Bay gegen die Equipe von Vierte Wand by Konzert Theater Bern für sich. Der Freitagabend liess mit den Badibeizli und der Marzilibrücke den Sommer nochmals aufleben. Gewinner dieses Abends waren die Badibeizli. Der Bijou Battle zwischen Freibank und Klösterli ging dann an das Team von der Freibank. In der Jury sass an diesem Abend unter anderem Schriftsteller Pedro Lenz.

    Das grosszügige Engagement der engagierten Kochteams, der unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie der vielen Sponsoren für Lebensmittel, Getränke und Infrastruktur ermöglichen, dass der gesamte Erlös von 120’000 Franken direkt in die Projekte von Cuisine sans frontières fliesst.

    Flüchtlingsprojekt in Griechenland
    Dieses Jahr unterstützt Cuisine sans frontières mit dem Erlös aus dem Kitchen Battle ein neues Projekt in Griechenland. Die Flüchtlingslager dort sind komplett überfüllt, noch immer kommen täglich mehrere Hundert neue Menschen an. Immer mehr Flüchtlinge, insbesondere junge Männer, haben jedoch keinen Zugang zu sanitären Anlagen, medizinischer Versorgung, Trinkwasser oder Essen – sie leben als Obdachlose auf den griechischen Strassen. Besonders prekär ist die Situation in Thessaloniki. Nach einem ersten Einsatz von Csf-Freiwilligen im Oktober, plant Csf nun ein längerfristiges gastronomisches Projekt. Dieses soll verhindern, dass die Flüchtlinge hungern müssen und ihnen mit einer einfachen gastronomischen Ausbildung zu einer Einkommensmöglichkeit verhelfen.

    pd

    Alle Details zu den einzelnen Kitchen Battles unter:
    www.kitchenbattle.ch/bisher/2018

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